Christian A. Lang

Als Fotograf und Filmemacher interessiert mich die Spannung zwischen Präsenz und Absenz, zwischen Form und Auflösung, zwischen dem Dokumentarischen und dem Imaginären. Ich suche nach Bildern, die nicht nur betrachtet, sondern erfahren werden – nach Momenten, in denen Atmosphäre greifbar wird und sich das Vertraute ins Rätselhafte, Metaphysische wandelt. Ob mit der analogen Mittel- oder Großformatkamera oder digitalen Verfahren – meine Arbeiten beschäftigen sich stark mit den Aspekten von Erinnerung und Auflösung, Wahrnehmung und zeitlichen Bedeutungsebenen.
Mein Studium der Musik-, Theater- und Filmwissenschaften an der Freien Universität Berlin unter Prof. Erika Fischer-Lichte und Prof. Albrecht Riethmüller schärfte meinen Blick für Dramaturgie, Inszenierung und die Narration des Bildes. In meiner filmischen Ausbildung in New York studierte ich unter anderem bei dem Kameramann und mehrfachen Emmy-Gewinner Sol Negrin, der mich die Kunst des Lichtsetzens und der Bildkomposition lehrte. Der Bildhauer Michel Rummel sensibilisierte mich für räumliche Dimensionen und Strukturen, während die Werke der Düsseldorfer Schule, insbesondere von Andreas Gursky, Thomas Struth, Thomas Ruff und Candida Höfer, meine Wahrnehmung für die konzeptionelle Kraft des Bildes nachhaltig beeinflussten.
Seit mehreren Jahren gebe ich meine Erfahrungen über Licht und visuelle Gestaltung in Blockseminaren an der Universität der Künste Berlin und dem Erich-Pommer-Institut weiter, wo ich die Schnittstellen zwischen filmischer Narration und fotografischer Komposition vermittle.